Kalte Progression

Oft hört man in den Nachrichten im Zusammenhang mit Steuern oder auch Tarifverhandlungen und Gehaltserhöhungen von der sogenannten Kalten Progression. Doch was ist die kalte Progression und wie wirkt sie sich auf Ihre Steuererklärung und Steuerbelastung als Arbeitnehmer aus? Um diese zu erklären ist es zunächst einmal wichtig zu wissen, wie Einkommen in der Bundesrepublik Deutschland versteuert werden. Das sieht folgendermaßen aus:

In der Progressionszone I liegen die zu versteuernden Einkommen zwischen 8.355 Euro und 13.469 Euro. Diese werden mit einem Grenzsteuersatz zwischen 14 und 24 % besteuert.

In der Progressionszone II liegen die zu versteuernden Einkommen zwischen 13.470 Euro und 52.881 Euro. Diese werden mit einem Grenzsteuersatz zwischen 24 und 42 % besteuert.

In der Proportionalzone I liegen die zu versteuernden Einkommen zwischen 52.882 und 250.730 Euro. Diese werden mit einem einheitlichen Steuersatz von 42 % versteuert.

In der Proportionalzone II liegen alle zu versteuernden Einkommen über 250.730 Euro, welche mit einem einheitlichen Steuersatz von 45 % besteuert werden.

Durch die große Spanne an Steuersätzen, die sogenannte Progression, in den beiden Progressionszonen kann es vorkommen, dass ein Arbeitnehmer nach einer Gehalts- oder Lohnerhöhung mit einem höheren Steuersatz versteuert wird und daher trotz Erhöhung weniger Netto vom Brutto erhält. Das sorgt nicht nur auf der Lohnabrechnung sondern auch bei der nächsten Steuererklärung nicht selten für Ernüchterung. Denn obwohl der Bruttolohn gestiegen ist, findet für den Arbeitnehmer in diesem Fall ein Kaufkraftverlust statt, während der Staat sich über Steuermehreinnahmen freuen kann. Dieser komplette Sachverhalt wird als kalte Progression bezeichnet.

Durch die kalte Progression kann es durchaus vorkommen, dass ein Arbeitnehmer bei einer Lohnerhöhung um 3 Prozent eine steuerliche Mehrbelastung von 4 % hat und dadurch auch weniger Geld im Portemonnaie. Versuchen Sie aus diesem Grund, jede Steuererklärung so sorgfältig wie möglich auszufüllen und für sich mit legalen Mitteln das Optimum herauszuholen. Denn wieso sollten Sie dem Staat Geld schenken, er tut Gleiches mit Ihnen ja auch nicht.

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